Warum wollte eine Fraktion im PDG vor den Wahlen das Corona-Thema wieder hochkochen ?
Erstens:
Mit diesem Thema ließ sich vor vier Jahren unsere Gesellschaft trefflich spalten, vor allem,
weil es keine Blaupause gab,
weil die Erfahrung mit dem Virus völlig neu war und zeitweise übereilt gehandelt werden musste,
weil vieles noch nicht erforscht war,
und weil sehr viele widersprüchliche Studien auftraten.
So hatten Kritiker der Maßnahmen leichtes Spiel, alles mit einfachen Worten als Willkür abzulehnen.
Vor allem ein Onlineportal namens Multipolar tat sich besonders hervor, hinter dem ein Autor steckt, der mit eher verschwörungstheoretischen Ansätzen und Russlandnähe auffiel.
Zweitens:
Die Corona-Maßnahmen waren vorbeugender Natur, und deshalb ist das sogenannte Präventionsparadoxon einetreten.
Was heißt das ?
Im Corona-Fall hat die Prävention (die Vorbeugemaßnahmen, z.B. Lockdown, Masken, Impfung, Schließung von Schulen, Verbot der Ansammlung von Menschenmassen ... ) wahrscheinlich ein totales Desaster (den Zusammenbruch des Gesundheitswesens) verhindert.
Weil es - als Folge der Vorbeugemaßnahmen - nicht zum Schlimmsten gekommen ist, war es im Nachhinein leicht, die Gefahr rückwirkend zu verharmlosen und alle Vorsichtsmaßnahmen als völlig überzogen und unverhältnismäßig abzutun.
Drittens:
Hinzu kam,
dass die Maßnahmen nicht für alle Lebenssituationen. gleichermaßen logisch und nachvollziehbar waren: Was für eine dichtbesiedelte Großstadt mit wenigen Grünflächen sinnvoll war, erschien in ländlichen Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte als überzogen und nicht nachvollziehbar. Oder: die Schließung der Landesgrenzen mag den Einwohner der Hauptstadt eher kalt lassen, für den Grenzgänger stellt eine solche Maßnahme einen potentiell existenzbedrohenden Einschnitt dar.
dass sie Maßnahmen auch nicht alle Härtefälle haben verhindern können.
>>>> Fazit:
Eine erneute Coronadebatte als Wahlkampftreibstoff hätte zwar einen polarisierenden Effekt gehabt und sicherlich manche Schwarz-weiß-Darstellung ermöglicht, ist aber aus mehreren Gründen nicht mehr relevant für die Zukunft:
Eine solche Debatte bringt uns jetzt nicht einen einzigen Schritt weiter nach vorn.
Alles, was es hierzulande aufzuarbeiten gab, ist im Sonderausschuss des PDG mit allen Beteiligten und Betroffenen erledigt worden
Mehr als 100 Handlungsempfehlungen liegen als Schlussfolgerungen des Parlamentes bereit für den Fall, dass eine ähnliche Pandemie noch einmal auftritt, was ja durchaus zu befürchten ist.
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